Bleileitungen in Trinkwasseranlagen
Bis 1973 sind in Trinkwasserinstallationen auch Leitungen aus Blei eingesetzt worden, da diese sich leicht verarbeitet lassen. Seit 1973 ist der Einsatz von Bleileitungen verboten. Bis heute wird Blei als Legierungsmetall z.B. in Messingwerkstoffen in Armaturen eingesetzt.
Gefahren von Blei in Trinkwasseranlagen
Blei reichert sich im menschlichen Körper an und kann bei erhöhten Werten zu Schäden am Nervensystem, zu Magen- und Darmbeschwerden und zu Nierenschäden führen. Besonders gefährlich ist Blei für Schwangere und Kinder.
Bleileitungen erkennen
Bleileitungen können mit einem Messer sehr leicht angeschnitten werden; diese Stelle erscheint silbrig. Zudem haben Bleileitungen, im Gegensatz zu Leitungen aus verzinktem Stahl, einen dumpfen Klang, wenn man z.B. mit einem Schraubendreher darauf schlägt.
Ein weiterer Hinweis sind kelchartige Übergänge zwischen den Rohren und gebogene Rohre, spezielle Winkelstücke existieren i.d.R. nicht.
Austauschpflicht
In der neuen Trinkwasserverordnung von 2023 ist in §17 eine Austauschpflicht hinzu gekommen. Bleileitungen müssen bis zum 12. Januar 2026 ausgetauscht werden. Das zuständige Gesundheitsamt kann gewisse Fristverlängerungen unter bestimmten Bedingungen zulassen.
Vorbeugung
Grundsätzlich gilt, wenn das Trinkwasser länger als vier Stunden in der Leitung gestanden hat, sollte man dieses vollständig bis zur Temperaturkonstanz ablaufen lassen.
Je länger das Wasser in der Leitung steht, desto mehr Stoffe aus dem Leitungsmaterial reichern sich im Wasser an. Durch das Ablaufen lassen erhält man wieder sauberes Wasser aus der Leitung des Wasserversorgers.
Pflichten für Installationsunternehmen
Wenn ein Installationsunternehmen in einer Trinkwasseranlage Bauteile aus Blei findet, ist von diesem unverzüglich das zuständige Gesundheitsamt zu informieren. Dies gilt nicht, wenn das Installationsunternehmen die Bleileitungen unverzüglich entfernt.
Wenn Sie mehr zum Thema Blei in der Trinkwasserinstallation erfahren möchten, kontaktieren Sie mich.